Unsere Stücke
Lohengrin
von Richard Wagner
Akt I
König Heinrich ist nach Antwerpen gekommen, um die Männer von Brabant zum Kampf gegen die Ungarn zu gewinnen. Zugleich hält er Gerichtstag.Der brabantische Graf Telramund bezichtigt Elsa, die Tochter des verstorbenen Herzogs von Brabant, des Mordes an ihrem Bruder Gottfried und erhebt Anspruch auf die Thronfolge für sich und seine Gemahlin Ortrud, der Tochter des Friesenkönigs. Elsa rechtfertigt sich nicht, sondern erzählt, sie habe im Traum einen Ritter gesehen, der für Ihre Unschuld eintreten werde. Tatsächlich erscheint dieser Ritter in einem von einem weißen Schwan gezogenen Nachen, um gegen den Ankläger Telramund zu kämpfen. Er stellt jedoch Elsa die Bedingung, sie solle nie nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen. Lohengrin besiegt Telramund im Kampf, schenkt jedoch dem Besiegten das Leben. Freudig reicht Elsa ihm die Hand zum Ehebund.
Akt II
Telramund ist durch seine Niederlage geächtet. Ortrud redet auf ihn ein, den Kampf nicht verloren zu geben. Sie überzeugt ihn, Lohengrins Aufrichtigkeit vor Allen in Frage zu stellen. Zudem sät sie Zweifel bei Elsa, damit diese die verbotene Frage stellt. Ortrud ruft ihre heidnischen Götter zur Hilfe und erschleicht sich das Vertrauen Elsas. Am Morgen der Vermählung schreitet Elsa zum Münster, als sich Ortrud ihr in den Weg stellt. Anders als am Vorabend zeigt sie nun ihr wahres Gesicht und verstört Elsa durch höhnisches Fragen nach Namen und Herkunft des Bräutigams. Aus dem Münster tritt Telramund und bezichtigt Lohengrin der Zauberei. Lohengrin fragt Elsa ob sie ihm vertraue und sie bekundet ihm ihre grenzenlose Liebe. Das Hochzeitspaar schreitet zur Vermählung ins Münster.
Akt III
Nach der Hochzeitszeremonie werden Elsa und Lohengrin ins Brautgemach geleitet. Beide beteuern ihre tiefe Liebe zueinander und doch stellt Elsa die unheilvolle Frage nach Art und Herkunft Lohengrins. Im gleichen Augenblick stürzt Telramund herein und will Lohengrin ermorden. Der Ritter tötet Telramund.
Am nächsten Morgen muss Lohengrin vor König Heinrich berichten, dass er Telramund getötet habe – er wird freigesprochen. Weiter müsse er etwas viel Schlimmeres offenbaren: Elsa habe ihm die verbotene Frage gestellt. Nun lüftet er sein Geheimnis: er sei Sohn des Gralshüters Parisfal und ausgesandt worden, um Elsa zu retten. Nun, da seine Herkunft bekannt sei, müsse er zurück zur Gralsburg. Er verspricht Elsa, ihr Bruder Gottfried werde zurückkehren. Schon erscheint der Schwan, um den Ritter heimzuholen, als triumphierend Ortrud erscheint und verkündet, sie habe Gottfried in den Schwan verwandelt. Gottfried entsteigt dem Fluss. Er läuft Elsa in die Arme, die tot zusammenbricht.
Wilhelmine – Prinzessin am goldenen Faden
von Professor Heinz Tischer
Anmerkung Szene 1:
Wilhelmine wurde am 3. Juli 1709 geboren. Sie wuchs am spartanisch geführten Hof des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. in einer lieblosen Umgebung auf, die von seelischer und körperlicher Grausamkeit geprägt war. Anfangs hatte sie ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Vater, was sich am Inhalt ihrer vielen Briefe an ihn erkennen lässt. Dennoch litt sie unter den Launen ihres Vaters, der nur selten bei seiner Familie war. Zu ihrem jüngeren Bruder Friedrich, mit dem sie ihr Interesse für die Musik und die Wissenschaft teilte, hatte sie eine außergewöhnlich enge Beziehung, die bis zu ihrem Tod anhalten sollte. Wilhelmine wurde bereits als Kind zum Spielball der politischen Ambitionen ihrer Eltern. Ihre Mutter Sophie Dorothea von Preußen strebte eine enge Verbindung mit dem englisch-hannoveranischen Königshaus an, während ihr kaisertreuer Vater eine Annäherung an das Haus Habsburg wünschte.
Anmerkung Szene 2:
Die Ehrendame der Königin, Frau von Kamecke, war mit der Oberaufsicht über die Erziehung von Wilhelmines Bruder Kronprinz Friedrich beauftragt worden.
Nach dessen missglücktem Fluchtversuch mit Hans Hermann von Katte wurde Wilhelmine der Mitwisserschaft verdächtigt. Ihr Vater drohte ihr mit Festungshaft in Spandau und mit der Hinrichtung ihres Bruders.
Wilhelmine beugte sich schließlich den Heiratsplänen Ihres Vaters und heiratete am 20. November 1731 Friedrich von Brandenburg-Bayreuth, den Erbprinzen des Fürstentums Bayreuth. Obwohl die Hochzeit arrangiert war, hatten Wilhelmine und Friedrich in den ersten Ehejahren ein sehr liebevolles Verhältnis. Nach dem Tod ihres Schwiegervaters hatte die Markgräfin wesentlichen Anteil an der Modernisierung des Landes. Ihre rege Bautätigkeit, bekannt als Bayreuther Rokoko, lässt sich heute noch erkennen. Als Juwel gilt das 1748 anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth eingeweihte Markgräfliche Opernhaus. Auch ihre musischen Talente entwickelte Wilhelmine weiter. Die von ihr komponierte Oper „Argenore“ wurde 1740 zum Geburtstag des Markgrafen uraufgeführt. Diese Oper stellt auch eine Aufarbeitung der problematischen Beziehung der Geschwister Wilhelmine und Friedrich zu ihrem Vater dar.
Anmerkung Szene 3:
Am 30. August 1732 brachte Wilhelmine im Alter von 24 Jahren Ihr einziges Kind zur Welt. Ihre Tochter, Elisabeth Friederike Sophie wuchs am Hof in Bayreuth auf und wurde von Casanova als schönste Prinzessin Deutschlands gerühmt.Sie wurde mit dem Herzog von Württemberg verheiratet und starb 1780 im Alten Schloss in Bayreuth.
Anmerkung Szene 4:
In den folgenden Jahren kühlte die Liebe des Markgrafen zu Wilhelmine ab. Er nahm Wilhelmine von der Marwitz, spätere Gräfin Burghaus, die aus Berlin mitgebrachte erste Hofdame seiner Frau, zur Mätresse.
Anmerkung Szene 5:
Wilhelmine starb am 14. Oktober 1758. Am gleichen Tag erlitt ihr Bruder in der Schlacht von Hochkirch eine empfindliche Niederlage.
Zu ihrem zehnten Todestag ließ Friedrich II. in Sanssouci einen Freundschaftstempel errichten.
Hänsel & Gretel
Märchenoper nach Engelbert Humperdinck
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Tannhäuser
und der Sängerkrieg auf der Wartburg
Erster Akt
Tannhäuser lebt schon seit langer Zeit im Reiche der Venus. Hier ist das Leben nur dem Sinnlichen geweiht. Als Sterblicher hat er die Freuden genossen, ist ihrer nun aber überdrüssig geworden. Er will wieder hinaus in die Welt; er vermisst die Schönheit der Natur und das Sonnenlicht. Venus versucht ihn zu halten, warnt ihn vor der Schlechtigkeit der Menschen. Sie werden ihn verurteilen, ihn zerstören – prophezeit sie ihm. Mit dem Ruf „Mein Heil liegt in Maria“ erlangt er seine Freiheit und kommt vom unterirdischen Reich der Venus hinaus ins maiengrüne Thüringen. Die Jagdgesellschaft des Landgrafen Hermann trifft auf ihn. Seine Dichterkollegen, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide und Biterolf begrüßen ihn, teils freudig, teils skeptisch. Tannhäuser will weiterziehen, fühlt er schon den Fluch der Venus. Er wird von Wolfram überredet, auf der Wartburg zu bleiben, da dort seine Elisabeth auf ihn warten würde.
Zweiter Akt
Mit der Rückkehr Tannhäusers kehrt auch das gesellschaftliche Leben zurück an den Hof Thüringens. Elisabeth erwacht aus ihrer Lethargie. Zur Begrüßung Tannhäusers wird ein großes Fest mit einem Sängerwettstreit veranstaltet. Vor den Honoratioren Thüringens sollen die Sängerdichter über das große Thema „Liebe“ erzählen. Alle wählen die reine, die unschuldige Liebe. Nur Tannhäuser berichtet über deren verbotene Seite, seine Erlebnisse bei Frau Venus und löst damit einen Skandal aus. Zur Buße soll er nach Rom, um sich dort vom Papst von seinen Sünden freisprechen zu lassen.
PAUSE
Dritter Akt
Es ist Winter geworden, in der Natur und in den Herzen. Wolfram hängt traurigen Gedanken nach, und Elisabeth ist wieder ihren depressiven Stimmungen verfallen. Schließlich und endlich vergeht Elisabeth in ihrer Sehnsucht nach Tannhäuser, der scheinbar nicht mehr zurückkehrt. Als dieser verlumpt und unerlöst von seinen Sünden von seiner Pilgerreise endlich zurück ist, wird er verspottet und verhöhnt. In Thüringen sucht er wieder den Eingang zum Venusberg – wird die Göttin ihn wieder aufnehmen?
Jean Paul – Szenen aus dem Leben eines Dichters
von Professor Heinz Tischer
Im Jahr seines 250. Geburtstages zeigt das Marionettentheater Operla ab November 2013 ein Stück über Leben und Wirken des Dichters Jean Paul.
In der von Autor Prof. Heinz Tischer verfassten Vorlage „Jean Paul – Szenen aus dem Leben eines Dichters“ werden dessen Begegnungen mit Goethe, Kleist, seine Flugreise mit dem Luftschiffer Giannozzo, die Trennung von der Verlobten, Karoline von Feuchtersleben und ein Zusammentreffen und dem Studenten Sand in der Rollwenzelei gezeigt.
Die fünf Spielszenen umrahmt eigens eingespielte Musik der Romantik (Maria Saulich / Klavier und Max Lika / Bariton).
Der Sängerkrieg der Heidehasen
nach James Krüss
Auf vielfachen Wunsch präsentiert das Marionettentheater Operla sein erstes Kinderstück, das Singspiel „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ nach James Krüss.Aber nicht nur Kinder ab etwa vier Jahren dürfen sich freuen, auch viele Erwachsene werden sich gerne in ihre Kinderzeit zurückversetzen lassen. Das Stück stammt aus dem Jahr 1952 und ist für das Ambiente des Operla wie geschaffen.
Die Anspielungen auf Richard Wagners Opern „Tannhäuser“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“ sind nicht zu übersehen und vom Autor natürlich beabsichtigt. Und wenn der beste Sänger dann auch noch “ Lodengrün“ heißt, entdeckt man eine dritte Wagneroper – Aber, das Ganze spielt im Hasenreich, was sehr schön in die vorösterliche Zeit passt.