Skip to main content
0

Hänsel & Gretel

Die spätromantische Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck (1854 – 1921) entstand in den frühen 1890er Jahren nach dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm.

Das Libretto stammt von Adelheid Wette, der Schwester des Komponisten.

Die Uraufführung fand am 23. 12. 1893 im Weimarer Hoftheater unter der Leitung von Richard Strauss mit sehr großem Erfolg statt. In Anlehnung an Richard Wagners Parsifal nannte Humperdinck seine Oper ironisierend ein „Kinderstubenweihfestspiel“.

Engelbert Humperdinck war ein bekennender Verehrer Richard Wagners. Von 1880 – 1882 wirkte er als musikalischer Assistent bei der Uraufführung des Parsifal in Bayreuth mit. Er bearbeitete auch viele von Wagners Kompositionen für das Klavier. Nach Wagners Tod blieb seine freundschaftliche Beziehung zu Bayreuth und zu Cosima und Siegfried Wagner, den er in Kompositionslehre unterrichtet, erhalten.

Erstes Bild

In der ärmlichen Stube des Besenbinders sind seine Kinder Hänsel und Gretel mit Arbeit beschäftigt. Sie haben großen Hunger; seit Wochen gab es nur trockenes Brot.

Die Nachbarin hat ihnen einen Topf Milch geschenkt und in Vorfreude auf das Abendessen, einen Reisbrei, tanzen sie um den Tisch.

Als die Mutter dazukommt, ärgert sich diese über ihre pflichtvergessenen Kinder. Wütend verfolgt sie Hänsel mit der Rute, dabei fällt der Milchtopf vom Tisch.
Nun ist nichts mehr zum Essen im Haus und so schickt die erboste Mutter die Kinder zum Beerenpflücken in den Wald. Der Vater kommt gutgelaunt heim, denn er konnte einige Besen verkaufen und hat leckeres Essen mitgebracht.
Als er erfährt, dass seine Kinder in der Dunkelheit im Wald sind, vielleicht sogar am Ilsenstein – wo die böse Hexe haust – macht er sich mit seiner Frau sofort auf die Suche.

Zweites Bild

Hänsel und Gretel sammeln Beeren und lassen sie sich auch gleich schmecken. Sie laufen immer tiefer in den Wald hinein – es wird dunkler, nebliger und unheimlicher.

Sie finden ihren Heimweg nicht mehr und bekommen Angst. Das Sandmännchen schwebt heran und streut Schlaf in die Augen der Kinder.

Nach dem Abendgebet schlummern sie ein. Es erscheinen 14 Engel, die sie beschützen und über sie wachen.

Drittes Bild

Das Taumännchen weckt die Kinder. Der Nebel verschwindet und das Lebkuchenhaus erscheint. Es zieht die Kinder unwiderstehlich an. Selbst die Stimme der Hexe kann sie nicht vom Naschen abhalten. Zu spät bemerken sie, dass sie in eine Falle geraten sind.

Sie werden von der Hexe verzaubert und können nicht mehr fliehen. Hänsel soll in einem Käfig fettgefüttert werden und Gretel muss im Haus helfen.

Gretel muss den Backofen anheizen, in dem Hänsel gebacken werden soll. Doch mit einer List gelingt es Gretel, die Hexe in den Ofen zu stoßen. Daraufhin löst sich der Zauber und alle Kinder, die von der Hexe gefangen und gebacken worden waren, werden wieder lebendig. Inzwischen haben die Eltern das Knusperhaus gefunden und überglücklich fallen sich alle in die Arme.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!